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Pneumokokken-Infektionen werden durch das Bakterium Streptococcus pneumoniae (auch S. pneumoniae) verursacht und sind mit einer erheblichen Morbidität (Erkrankungsrate) und Mortalität (Sterblichkeit) assoziiert. Bisher sind rund 100 Serotypen (Pneumokokken-Stämme) von S. pneumoniae bekannt, doch der Großteil der Pneumokokken-Erkrankungen geht auf nur einige wenige Serotypen zurück. Obwohl Menschen aller Altersgruppen erkranken können, sind Personen ab 60 Jahren, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sowie Säuglinge und Kleinkinder besonders gefährdet.a,b
Pneumokokken lösen häufig bakterielle Atemwegserkrankungen aus
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» FAQ zu Pneumokokken
Erkrankungen ausgelöst durch Pneumokokken gehören zu den häufigsten impfpräventablen Todesursachen.1 Die Übertragung von Pneumokokken erfolgt durch Tröpfcheninfektionen beim Husten, Niesen oder Sprechen.2 Dabei können Pneumokokken unterschiedliche Formen von nicht-invasiven, aber auch schwerwiegenden invasiven Erkrankungen auslösen. Dazu gehören unter anderem:
Die Pneumokokken-Infektionen können je nach Form und Ausprägung verschiedene Symptome aufweisen und unterschiedlich stark verlaufen.
Pneumokokken gehören zu den häufigsten bakteriellen Auslösern von Lungenentzündungen. Diese Pneumokokken-bedingten Lungenentzündungen treten vor allem bei Erwachsenen auf.2 Die häufigste Form der Erkrankung ist die ambulant erworbene Pneumonie (Community Acquired Pneumonia, kurz: CAP). Bakteriämische (invasive) Pneumonien sind seltener, aber in ihrem Verlauf schwerer.4 Zu den typischen Symptomen einer Lungenentzündung gehören unter anderem:2
Die Inkubationszeit einer Pneumokokken-Lungenentzündung beträgt in der Regel 1 bis 3 Tage.
Neben Lungenentzündungen können Pneumokokken auch Bakteriämien auslösen, d. h. im Blut sind zwar Bakterien nachweisbar, der Patient oder die Patientin hat aber klinisch keine Anzeichen einer Sepsis. Diese Bakteriämien können zu einer Arthritis (Gelenkentzündung), Meningitis oder Endokarditis (Entzündung der Herzinnenhaut) führen. Kommt es zu einer Pneumokokken-Meningitis, können folgende Symptome auftreten:2
Wichtig: Pneumokokken-Pneumonien (invasiv und nicht-invasiv), Bakteriämien und Hirnhautentzündungen können schwerwiegende oder sogar lebensbedrohliche Folgen haben. Daher ist es besonders wichtig, dass sie frühzeitig erkannt und behandelt werden. Besteht der Verdacht auf eine solche Erkrankung, sollte der Patient oder die Patientin umgehend ärztlich untersucht werden.
Erkrankungen, die durch bakterielle Erreger wie Pneumokokken ausgelöst wurden, werden i. d. R. durch Antibiotika behandelt. Allerdings bilden immer mehr Pneumokokken-Serotypen eine Resistenz gegen herkömmlich verschriebene Antibiotika aus. Das führt dazu, dass die Behandlung mit einem Antibiotikum nicht immer anschlägt.
Die beste Maßnahme, um präventiv gegen Pneumokokken-Erkrankungen vorzugehen, ist die Pneumokokken-Impfung.
Personen, die gegen Pneumokokken geimpft sind, erkranken seltener, wenn sie mit den Bakterien in Kontakt kommen, als ungeimpfte Personen. Impfungen können daher dazu beitragen, Pneumokokken-Infektionen zu reduzieren. Damit sinkt auch die Notwendigkeit, Antibiotika zu verschreiben. Gleichzeitig wirkt sich jede Impfung auf den Herdenschutz aus, sodass auch Menschen davon profitieren, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.6
Die Pneumokokken-Impfung (auch bekannt als „Impfung gegen Lungenentzündungen*“) leistet seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag in der Eindämmung der Pneumokokken-Krankheitslast. Mit der Impfung sollen vor allem invasive Pneumokokken-Erkrankungen und Pneumokokken-bedingte Lungenentzündungen sowie deren mögliche Folgen wie Hospitalisierung, Tod oder Behinderung reduziert werden.7
Säuglinge und Kleinkinder, Erwachsene ab 60 Jahren sowie Personen mit bestimmten Vorerkrankungen oder berufsbedingtem Risiko (bei Schweiß- und Metallrauchexposition) haben ein besonders hohes Risiko, an Pneumokokken-Infektionen zu erkranken. Aus diesem Grund ist der Pneumokokken-Impfschutz für diese Personengruppen sehr wichtig und wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfohlen.7
Im September 2023 hat die STIKO ihre Pneumokokken-Impfempfehlung für Erwachsene aktualisiert.7 Für eine vollständige Grundimmunisierung wird eine einmalige Impfung gegen Pneumokokken für folgende Personengruppen empfohlen:
Das Impfschema wurde damit vereinfacht und für die Standard- und Indikationsimpfung vereinheitlicht.
Hinweis: Sie benötigen zur Ansicht der Informationen ihren Doc-Check Login
Personen ab 60 Jahren, Senioren und vorerkrankte Menschen haben nicht nur ein erhöhtes Risiko an einer Pneumokokken-Infektion zu erkranken, sondern auch einen schwerwiegenden Verlauf zu entwickeln, der mit einer Hospitalisierung einhergehen kann. In Abbildung 1 sind die Hospitalisierungsinzidenzen aufgrund von Pneumokokken-Meningitis, Pneumokokken-Pneumonie und Pneumokokken-Sepsis in den Jahren 2007 bis 2021 bei über 60-Jährigen und in der Altersgruppe 0 bis 59 Jahre dargestellt.7
Abb. 1: Inzidenz von Hospitalisierungen aufgrund von Pneumokokken-Meningitis, Pneumokokken-Lungenentzündung oder Pneumokokken-Sepsis im Zeitraum 2007 bis 2021 in Deutschland (Altersgruppen 0-59 Jahre und ≥ 60 Jahre). Der grau hinterlegte Bereich stellt den Zeitraum der COVID-19-Pandemie dar. Adaptiert nach7.
Von 2007 bis 2019 wurden in Deutschland durchschnittlich rund 2.700 Menschen jährlich aufgrund einer Pneumokokken-bedingten Lungenentzündung ins Krankenhaus eingewiesen. In diesem Zeitraum lag die durchschnittliche jährliche altersstandardisierte Hospitalisierungsinzidenz aufgrund von Pneumonien durch S. Pneumoniae bei rund 3,2 Fällen pro 100.000 Einwohner:innen.7
Bei der Pneumokokken-Sepsis waren es im gleichen Zeitraum rund 2.400 Fälle von Hospitalisierungen jährlich. Die durchschnittliche jährliche altersstandardisierte Hospitalisierungsinzidenz aufgrund von Pneumonien durch S. Pneumoniae lag bei knapp 2,9 Fällen pro 100.000 Einwohner:innen.7
Die Pneumokokken-Meningitis tritt mit durchschnittlich 470 jährlichen Fällen (0,6/100.000 Einwohner:innen) wesentlich seltener auf. Gleichzeitig zeigen die Daten, dass die Fallzahlen der durch Pneumokokken-Pneumonien oder -Sepsen bedingten Hospitalisierungen bei Personen über 60 Jahren am höchsten sind.7 Da die hier dargestellten Zahlen ausschließlich die stationären Fälle von Pneumokokken-Erkrankungen abbilden, ist davon auszugehen, dass die ambulante Krankheitslast noch deutlich höher und nur schwer erfassbar ist.
Während der COVID-19-Pandemie sind die Fallzahlen aufgrund der Schutzmaßnahmen zurückgegangen (Abb. 1, grau hinterlegt). Nach Aufhebung dieser Maßnahmen stiegen die Fälle jedoch wieder an. In den Herbst- und Wintermonaten 2022/23 wurden sogar deutlich mehr invasive Pneumokokken-Erkrankungen registriert als in den letzten drei vor-pandemischen Saisons.8 Auch die Zahlen der ambulant erworbenen Lungenentzündungen (CAP), die von anderen Erregern als SARS-CoV-2 verursacht wurden, nehmen seit Mitte 2021 wieder zu. Der nach SARS-CoV-2 häufigste nachgewiesene Erreger waren Pneumokokken.9
Der Impfschutz gegen Pneumokokken kann daher maßgeblich dazu beitragen, diese Zahlen zu reduzieren. Der Blick auf die Impfquoten bei Erwachsenen in Deutschland zeigt jedoch, dass diese Schutzmöglichkeit viel zu selten in Anspruch genommen wird.7 Es ist daher besonders wichtig, in der Praxis auf einen vollständigen Impfschutz der Patient:innen mit alters- oder krankheitsbedingter Pneumokokken-Impfindikation zu achten.
Wie lange Erkrankungen ausgelöst durch Pneumokokken ansteckend sind, ist nicht bekannt. Solange der Erreger in den Schleimhäuten bzw. Atemwegssekreten nachzuweisen ist, kann vermutlich eine Übertragung erfolgen.10
Pneumokokken (S. pneumoniae) besiedeln häufig den Nasen-Rachen-Raum ohne Symptome zu verursachen. Allerdings können die Bakterien verschiedene Erkrankungen auslösen. Besonders gefährlich wird es, wenn es zu invasiven Pneumokokken-Erkrankungen wie bakteriämischen Pneumonien, Bakteriämien oder zu einer Meningitis kommt. Diese Erkrankungen können schwerwiegende Folgen haben und mitunter auch tödlich enden.2
Für bestimmte Personengruppen wie Säuglinge, Kleinkinder, Erwachsene ab 60 Jahren und Personen mit bestimmten Grunderkrankungen besteht ein besonders hohes Risiko für schwerwiegende Pneumokokken-Erkrankungen. Die Pneumokokken-Impfung ist besonders wichtig, um die Zahl der durch Pneumokokken bedingten Erkrankungen zu reduzieren. Darüber hinaus kann dadurch eine Herdenimmunität hergestellt werden, mit der auch Personen geschützt werden, die aus medizinischen Gründen keine Impfung erhalten können.6
Für Personen ab 60 Jahren und Erwachsene ab 18 Jahren mit bestimmten Grunderkrankungen empfiehlt die STIKO eine einmalige Impfung gegen Pneumokokken.a,b Je nach aktuellem Impfstatus empfiehlt die STIKO, die Pneumokokken-Impfung ggf. aufzufrischen.7
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