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Die Lymphangioleiomyomatose (LAM) ist eine seltene progrediente Lungenerkrankung. Es kommt zu einer Einwanderung transformierter glatter Muskelzellen (LAM-Zellen) in die Lunge. Dort proliferieren sie, bilden dünnwandige zystische Strukturen und das Lungenparenchym wird zerstört. Letztendlich kann eine Lymphangioleiomyomatose zu einem vollständigen Verlust der Lungenfunktion führen. Die Erkrankung kann sich überdies durch Angiomyolipome der Niere oder Lymphangioleiomyome im Bauchraum manifestieren. Eine LAM wird in zwei Formen eingeteilt: Sie kann als sporadische LAM (S-LAM) spontan entstehen oder sie ist als Ausprägung der hereditären Systemerkrankung Tuberöse Sklerose (TSC-LAM) erblich bedingt.1,2,3
Der sporadischen LAM liegen somatische Mosaikmutationen der TSC Tumorsuppressor-Gene, primär TSC2, als molekulare Ursache zugrunde. Im Verlauf der S-LAM kann es zu einer stetigen Abnahme der Lungenfunktion kommen und letztlich zum Lungenversagen. Der Verlauf der Erkrankung ist allerdings sehr variabel. Es gibt Betroffene, die kaum progredient sind, bei anderen kann die Erkrankung sehr rasch voranschreiten, sodass schließlich nur noch eine Lungentransplantation in Frage kommt.3 Von einer S-LAM sind fast ausschließlich Frauen im gebärfähigen Alter betroffen. Offenkundig spielen bei der Pathogenese der LAM hormonelle Faktoren eine Rolle, die genauen Zusammenhänge sind noch nicht erforscht. Bekannt ist, dass LAM-Zellen Progesteron- und Östrogenrezeptoren exprimieren. Östrogenbetonte Situationen wie Schwangerschaft oder östrogenhaltige Kontrazeption führen oft zur Verschlechterung der Erkrankung. Hingegen scheint es in der Menopause zu einer gewissen Stabilisierung des Zustands zu kommen.3,4
Die tuberöse Sklerose ist auf Mutationen in den Tumorsuppressor-Genen TSC1 oder TSC2 zurückzuführen. Sie wird autosomal-dominant vererbt, tritt zumeist aber als Neumutation in der Keimbahn auf. Zystische Lungenveränderungen entwickeln sich bei ca. 30% der Patienten mit tuberöser Sklerose. Die LAM ist dann die pulmonale Manifestation der Erkrankung.2 Offenkundig ist die Lungenerkrankung bei Patienten mit TSC-LAM weniger stark ausgeprägt bzw. ist von anderen Manifestationen der TSC überlagert und bleibt daher häufig unerkannt. Das klinische Bild der TSC ist mit tumorartigen Veränderungen an Haut, Niere, Herz und dem Gehirn sehr vielschichtig.3
Erste Symptome einer sporadischen LAM sind Luftnot oder Kurzatmigkeit bei körperlichen Anstrengungen. Nicht selten werden anhaltende Schmerzen im Thorax oder Husten beschrieben. Die LAM ist mit einem erhöhten Risiko eines meist rezidivierenden Pneumothorax assoziiert. Weitere, aber eher selten auftretende Symptome, die auf eine S-LAM verweisen, sind ein chylöser Erguss sowie Hämoptysen.2 Die Symptome sind relativ unspezifisch und treten auch bei anderen Lungenerkrankungen wie Asthma bronchiale und Lungenemphysem auf, was zu Fehldiagnosen führen kann.2,5 Daher ist bei der Diagnose eine geschärfte Aufmerksamkeit des Arztes wichtig.
Die Prävalenz der sporadischen LAM wird auf 5:1 Million geschätzt.6 In Deutschland leben schätzungsweise bis zu 400 Patientinnen mit dieser Erkrankung.3 Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 35 Jahren.7 Die Tuberöse Sklerose (TSC) hat eine Inzidenz von 1:6.000 Neugeborenen. Die TSC-assoziierte LAM kommt ganz überwiegend bei Frauen vor.3
Zur Diagnostik einer Lymphangioleiomyomatose werden unterschiedliche Instrumente eingesetzt:
Überblick zur Erkrankung, Diagnose und Behandlung.
Überblick zur Erkrankung, Diagnose und Behandlung.
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