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Menschen mit angeborenen (primären) oder erworbenen (sekundären) Immundefekten sowie chronischen Erkrankungen haben ein deutlich erhöhtes Infektionsrisiko und somit auch ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe bei Infektionskrankheiten wie Influenza, Pneumokokken-Erkrankungen, RSV oder auch COVID-19.
Während es sich bei primären Immundefekten um mehr als 100 seltene angeborene Erkrankungen handelt, sind sekundäre Immundefekte auf erworbene Erkrankungen zurückzuführen, in deren Verlauf das Immunsystem geschwächt wird bzw. die mittels immunsuppressiver Therapie behandelt werden.
Folgende Krankheiten und/oder Therapien gehen mit einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung einher und können eine Immunschwäche (Immundefizienz) auslösen:
Nach ihrer Anmeldung finden Sie eine Auflistung häufiger ICD-10-Codes bei Patient:innen unter Immunsuppression sowie chronisch Kranken, bei denen eine Pneumokokken-Impfung in Erwägung gezogen werden sollte.
Impfungen gehören für Menschen mit Immunsuppression und chronischen Erkrankungen zu den wichtigsten medizinischen Präventionsmaßnahmen, da sie das Infektionsrisiko für bestimmte Krankheiten deutlich senken und damit verbundene Komplikationen vermeiden helfen.
Für immunsupprimierte und chronisch kranke Patient:innen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut grundsätzlich alle Standardimpfungen bzw. die entsprechenden Auffrischungen für Erwachsene. Hierzu zählen Impfungen gegen Diphtherie, Pertussis und Tetanus. Zudem sind meist zusätzliche Indikationsimpfungen sinnvoll.
Die STIKO empfiehlt Patient:innen mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten bzw. bei einer Immunsuppression oder einer chronischen Krankheit Indikationsimpfungen gegen folgende Infektionskrankheiten, da diese einen gefährlichen oder sogar lebensbedrohlichen Verlauf nehmen können:2
Das Infektionsrisiko sollte für immunsupprimierte oder chronisch kranke Patient:innen so gering wie möglich gehalten werden. Ein entsprechender Impfschutz ist deshalb auch für Haushaltskontaktpersonen oder andere Personen aus dem direkten Umfeld sinnvoll.
Eine Impfung ist unter Immunsuppression besonders wichtig
Liegt ein Defekt oder eine Schwächung des Immunsystems vor, können bakterielle Erreger wie Streptococcus pneumoniae nicht nur das Risiko einer Infektion erhöhen, sondern auch der Verlauf der Erkrankung kann besonders schwerwiegend werden. Die Pneumokokken-Impfung (umgangssprachlich auch oft als „Impfung gegen Lungenentzündung durch Pneumokokken*“ bekannt) kann daher gerade bei dieser Personengruppe dazu beitragen, einen schweren Verlauf einer Pneumokokken-Infektion oder weiteren ernstzunehmenden Erkrankungen vorzubeugen und zusätzliche gesundheitliche Einschränkungen zu vermeiden.
Pneumokokken-Infektionen gehören zu den häufigsten impfpräventablen Erkrankungen.3 Bei Erwachsenen verursachen Pneumokokken vor allem ambulant erworbene Pneumonien (CAP), können aber auch zu schwerwiegenden invasiven Pneumokokken-Erkrankungen (IPD) wie bakteriämischen Lungenentzündungen (Pneumonie), Sepsis oder Hirnhautentzündungen (Meningitis) führen.4
Nach den aktualisierten Empfehlungen der STIKO sollten Erwachsene ab 18 Jahren mit Immundefizienz eine einmalige Impfung gegen Pneumokokken (Totimpfstoff) erhalten.5 Dies gilt auch für Personen mit chronischen Krankheiten wie z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen der Atmungsorgane (Asthma bronchiale, Lungenemphysem, COPD), Stoffwechselkrankheiten (Diabetes mellitus), Personen mit anatomischen und fremdkörperassoziierten Risiken für eine Meningitis. Außerdem wird die Pneumokokken-Impfung als Standardimpfung für Personen ab 60 Jahren empfohlen.
Das Infektionsrisiko sollte für immunsupprimierte oder chronisch kranke Patient:innen so gering wie möglich gehalten werden. Ein entsprechender Impfschutz ist deshalb auch für Haushaltskontaktpersonen oder andere Personen aus dem direkten Umfeld sinnvoll.
Um die Anzahl der benötigten Impftermine für die Praxen und Patient:innen so gering wie möglich zu halten, können einige Impfungen am selben Tag verimpft werden. So kann die Impfung gegen Pneumokokken entweder gleichzeitig mit einem saisonalen Influenza-Impfstoff oder einem COVID-19-mRNA-Impfstoff an zwei Injektionsstellen verabreicht werden. Für Informationen zur Koadministration anderer Impfungen sind die jeweiligen Fachinformationen zu beachten.
Grundsätzlich gelten Totimpfstoffe für Menschen mit Immunsuppression als geeignet. Personen mit herabgesetzter Immunkompetenz ohne bzw. vor einer geplanten immunsuppressiven Therapie können Lebendimpfstoffe entsprechend den Empfehlungen der STIKO erhalten.
Während der Therapie mit Immunsuppressiva sollten Patient:innen dagegen keine Lebendimpfstoffe erhalten, da das Risiko einer Erkrankung durch die attenuierten Impfviren mit schweren bis tödlich verlaufenden Komplikationen besteht. Ausnahmen sind nur in begründeten Einzelfällen unter individueller Risiko-Nutzen-Abschätzung möglich.
Die aktuelle COVID-19-Impfempfehlung besagt, dass immunsupprimierte Personen mit einer erwartbar eingeschränkten oder ausbleibenden Impfantwort bevorzugt mit mRNA-basierten Impfstoffen geimpft werden sollen. Die zugelassenen COVID-19-Impfstoffe sind wie Totimpfstoffe zu bewerten. Damit bestehen keine besonderen Sicherheitsbedenken in Bezug auf die Impfung bei Immundefizienz.6
Weitere Informationen zur COVID-19-Impfung bei Patient:innen mit Immundefizienz:
Für die Planung einer individuellen Impfstrategie bei Personen mit Immundefizienz oder chronischen Krankheiten sind verschiedene Informationen und Gesundheitsparameter wichtig, wie zum Beispiel:2
In Einzelfällen sind Kontrollen der Antikörper-Konzentrationen im Blut (Titerkontrolle) zur Überprüfung der Notwendigkeit einer Impfung oder als Erfolgskontrolle nach einer Impfung sinnvoll.
Übersicht von Erkrankungen inkl. ICD-10-Codes mit Indikation zur Pneumokokken-Impfung
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